Grundschule

Münster

Fotos: Roman Mensing

Mauritzschule Münster

Das Projekt resultiert aus einem Wettbewerbserfolg für den Neubau einer Schulmensa, Räume für den offenen Ganztag sowie eine Umstrukturierung der bestehenden Mauritz-Grundschule für eine zukünftige Dreizügigkeit. Der Bestand mit einem weiß geschlämmten Sichtmauerwerk aus Baujahr 1967 steht unter Denkmalschutz.

Der Mensa-Neubau fügt sich in die sensible städtebauliche Situation zwischen der Bestandschule, dem historischen Dechaneigebäude und der Parkanlage harmonisch ein. Ausreichender Abstand schafft schöne Außenräume im Bereich des Schulhofes und erhält die aus Sicht des Denkmalschutzes wichtige Blickachse zur Mauritzkirche. Eine Loggia verbindet das Obergeschoss über eine Treppe mit dem zukünftigen Schulgarten und der öffentlichen Grünfläche.

In Anlehnung an den Bestand erhält die Fassade des Neubaus einen weiß geschlämmten Verblender im Dünnformat. Die Fensteröffnungen werden je nach Wichtung mit Sichtbetonfaschen betont- ein Zitat der Sandsteineinfassungen der benachbarten Dechanei. Der Wechsel zwischen Öffnungen, semitransparenten und geschlossenen Fassadenanteilen ist sorgfältig komponiert und ergibt ein lebendiges dennoch unaufgeregtes Erscheinungsbild.

Ein unterschnittener Eingang samt Sitzbank aus Sichtbeton führt in ein zweigeschossiges Entree, das trotz geringer Grundfläche eine großzügige Willkommensatmosphäre ausstrahlt. Semitransparente Flächen hinter einem filternden Lochmauerwerk erzeugen hier interessante Lichtspiele im Innenraum. Die hohe Aufenthaltsqualität der Schulmensa im Erdgeschoss wird durch den Außenraumbezug zur Terrasse und das Panoramafenster zum Schulhof gesteigert.

Die Schwarz-weiß-Thematik mit einzelnen Farbakzenten der Bestandschule findet sich in der Farbgebung des Neubaus im Innenraum wieder. Der Erschließungskern mit seinem warmen Gelbton dient der Orientierung im Gebäude und gibt indirekt allen Räumen ein sonniges fröhliches Ambiente.
Aufgrund seiner räumlichen Qualität in Lage, Proportion und außenräumlichen Sichtbezügen bietet der Speisesaal für multifunktionale Nutzungen ein breites Angebot. Von allen Seiten einsehbar wird er zum Zentrum der gesamten Schulanlage.

Alle Mehrzweckräume in Alt- und Neubau wurden für eine flexible Nutzung für OGS oder Unterricht konzipiert bzw. umgebaut, so dass kein Gebäudeteil über einen längeren Zeitraum leer steht.

Das Obergeschoss des Neubaus wird als Cluster ausgebildet: zwei miteinander verbundene Doppelräume greifen in subtiler Weise das Grundrissmotiv der Bestandschule auf und schaffen zusammen mit einer großzügig bemessenen Flurzone eine vielfältig nutzbare Situation. Innenfenster und Glastüren sorgen für einen guten Überblick und Austausch. Alle Unterrichtsräume wurden gemäß Digitalem Pakt und mit Einbaumöbeln für ein zeitgemäßes pädagogisches Konzept ausgestattet.